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Was sagt mir mein Herz?

Hören Sie auf die Stimme Ihres Herzens? Können Sie fühlen, was Ihr Herz Ihnen zu sagen hat? Handeln Sie dann danach? Leben Sie aus dem Herzen heraus? Oder müssen Sie sich beim Lesen dieser Fragen eingestehen, dass Sie eher zu den Kopfmenschen gehören. Damit sind Sie nicht allein. Genau genommen liegt der Schwerpunkt der meisten Menschen in unserer auf die linke Gehirnhälfte gepolten Welt mehr auf dem Intellekt als auf dem Herzen und den Gefühlen. Aber um vollständig zu sein und um uns weiterentwickeln zu können, brauchen wir beide Seiten: Herz und Verstand.

In meinem heutigen Blog zeige ich Ihnen in einfachen Schritten, wie Sie die Stimme Ihres Herzens wahrnehmen können. Aber seien Sie gewarnt. Wenn Sie sich Ihrem Herz öffnen, hören Sie vielleicht Dinge, die Sie gar nicht hören wollen, weil Sie dann möglicherweise etwas in Ihrem Leben ändern sollten. Vielleicht ist es der Job, die Beziehung, Gewohnheiten, an denen Sie schon so lange festhalten, die Ihnen aber nicht guttun. Und was die Beziehung betrifft - ich meine jetzt nicht die Verliebtheit in einen Menschen, der überhaupt nicht zu Ihnen passt. Nein, das sind Emotionen, Hormone. Ich spreche von der wahren, ehrlichen Stimme Ihres Herzens. Und die weiß genau, was letzendlich gut für Sie ist.


1. Sich selbst lieben lernen


Der Stimme Ihres Herzens zu lauschen bedeutet zunächst einmal zu schauen, was für Sie selbst am Besten ist. Können Sie sich uneingeschränkt mit all Ihren Fehlern annehmen so wie sie sind? Oder gehören Sie zu den Menschen, die alle anderen voranstellen und sich selbst an die letzte Stelle? Seien Sie gut zu sich selbst, dann können Sie Ihre innere Stimme leichter wahrnehmen. Fragen Sie sich immer wieder: Tut mir das gut? Was fühle ich gerade? Tun mir die Menschen in meinem Leben gut? Was brauche ich, um mich wohlzufühlen? Sich selbst zu lieben ist ein aktiver Vorgang. Lieben ist ein Verb. Sich nur hinzusetzten und zu sagen, ja ich liebe mich reicht nicht aus. Kümmern Sie sich um Ihre Bedürfnisse. Aber natürlich ohne andere damit zu schaden oder egoistisch zu sein. Sich selbst zu lieben hat nichts mit dem Ego zu tun. Nehmen Sie sich so an, wie Sie sind. Jeder hat seine guten und weniger guten Seiten. Wenn die Stimme des inneren Kritikers wieder einmal zu laut wird und Sie verurteilt, machen Sie ihn zu ihrem Freund. Danken Sie ihm für diesen Hinweis. Aber - der innere Kritiker ist der Teil in Ihnen, der besonders viel Liebe und Annahme braucht.


2. Kleine Dinge machen den Unterschied


Das Herz ist nicht laut, es ist sehr leise. Auch die kleinen Dinge des Lebens werden nicht immer sofort wahrgenommen aber sie sind häufig am wichtigsten. Ein freundliches Wort, höflicher Umgang mit den Mitmenschen, Hilfsbereitschaft im Alltag, ein Lächeln. All diese kleinen Dinge machen den großen Unterschied und erwärmen das Herz. Stellen Sie sich vor, alle Menschen würden höflich, freundliche und respektvoll miteinander umgehen. Ein Traum? Eine Fantasie? Ja, aber genau so ist es mit den kleinen Dingen im Leben. Sie bewirken letztendlich die großen Schritt hin zu einer besseren Gesellschaft und ein Leben aus dem Herzen heraus.


3. Ängste erkennen und akzeptieren


Wir alle sind von Zeit zu Zeit von Ängsten beherrscht, das ist Tatsache. Sie haben auch eine evolutionäre Berechtigung, schützen uns vor Gefahren und aus spiritueller Sicht gesprochen, ist zu lernen, mit Ängsten umzugehen, ein Teil unserer Lebensaufgabe. Aber sie dürfen nicht überhand nehmen und unser Leben dominieren. Wenn Sie selbst sagen, Ihre Ängste haben bereits das Ruder übernommen dann bitte, kümmern Sie sich um professionelle Hilfe durch eine Therapie oder einen Coach. Wenn Sie Ihre Ängste einfach in den Griff bekommen möchten, dann lernen Sie diese kennen. Wann, in welchen Situationen steigen Ängste in Ihnen auf? Aktivieren Sie ihren inneren Beobachter. Wenn Sie sich Ihrer Ängste bewusst werden und sie nicht wie bisher verdrängen, haben Sie schon den ersten Schritt gemacht. Ängste sind Gedanken, die sich im Körper bemerkbar machen. In einem zweiten Schritt verändern Sie Ihre Gedanken. Sagen Sie sich beispielsweise: "Ja, ich sehe dich jetzt, ich umarme dich und bin bei dir. Ich nehme dich auf in mein Herz." Arbeiten Sie  mit Affirmationen und wiederholen Sie diese immer wieder. Auf diese Weise bilden sich neue Nervenbahnen und die alten werden überschrieben. Machen Sie sich auch Gedanken wie Sie die Situation, in der Ängste aufsteigen, aktiv ändern können. Schreiben Sie über Ihre Ängste. Aber seien Sie dabei geduldig mit sich selbst. Es dauert, bis Ängste geringer werden oder hoffentlich ganz verschwinden.


4. Entspannung lernen


Das Herz hören Sie natürlich am besten in tiefer Entspannung. Wenn Sie diese üben, dann fällt es Ihnen leichter, Ihr Herz auch im ganz normalen Alltagsstress wahrzunehmen. Tiefe Entspannung ist nicht einfach so nebenbei zu erlangen. Planen Sie Zeit dafür ein. Nehmen Sie sich regelmäßig, entweder am frühen Morgen oder abends, mindestens 20 Minuten Zeit für sich. Entweder, Sie lernen zu meditieren, eine bestimmte Meditationsform oder frei, durch geführte Meditationen beispielsweise durch youtube.de oder wie es für Sie am besten passt. Oder Sie halten es ganz einfach: Sie legen sich auf eine Decke auf den Boden, so entspannt der Körper leichter, als im Sitzen, Sie atmen tief ein und aus und konzentrieren sich auf Ihr Herz. Gedanken des Alltags lassen Sie ziehen und kehren immer wieder zurück zu Ihrem Herzen. Vielleicht legen Sie eine Hand auf Ihr Herz, fühlen, wie es schlägt und versuchen nur an Ihr Herz, an Liebe, Selbstliebe, Mitgefühl und tiefe Ruhe und Entspannung zu denken. Das reicht schon. Wichtig ist dabei nur die Regelmäßigkeit. So erlangen Sie die tieferen Ebenen des Seins und werden offen, für das, was wirklich zählt.


5. Freundlichkeit sich selbst und der Welt zeigen


Freundlichkeit zu zeigen, sich selbst und anderen, ist die leichteste und zugleich die schwerste Aufgabe. Sich selbst Freundlichkeit zu geben, gehört auch zum Thema Selbstliebe. Menschen, die wir kennen, mit Freundlichkeit zu behandeln, ist auch leicht. Aber was ist im alltäglichen Leben? Die Menschen auf der Straße, in der Bahn, im Straßenverkehr, die Kassiererin im Supermarkt, der Kollege, der immer so herablassend ist? Da sollen wir auch freundlich sein? Ja, denn genau darum geht es. Das heißt es, offenen Herzens durch das Leben zu gehen und der Welt ein Lächeln zu schenken. Versuchen Sie das mal. Sie werden erstaunt sein, wieviel leichter das Leben wird, wieviel Freundlichkeit zu Ihnen zurück kommt. Wenn wir alle ein wenig mehr Freundlichkeit, Höflichkeit und Rücksichtnahme zeigen, dann setzt sich das Leben mit Leichtigkeit in Bewegung. Plötzlich zeigen sich neue Wege, erfahren Sie unerwartete Hilfe und Unterstützung. Und die Stimme des Herzen wird immer lauter.

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