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Atmen ist das A und O

Stress, Hektik, Überforderung, Burn-Out...wir leben in einer Zeit, die durch Schnelligkeit und Multitasking geprägt ist. Aber es gibt ein wundersames Allheilmittel, das Ihnen nicht nur durch einen hektischen Alltag hilft, sondern auch bestens dazu geeignet ist, Ihre Gesundheit zu fördern, Ruhe in Ihr Leben zu bringen und darüber hinaus zu Problemlösungen beiträgt - die bewusste Atmung.


Auswirkungen auf den Körper


Ihre Atmung ist die einzige Vital-Funktion, die Sie, anders als Herzschlag, Körpertemperatur oder Verdauung, bewusst steuern können. Doch in der Regel funktioniert die Atmung unbewusst. Das kennen Sie bestimmt auch, es wird hektisch, Sie atmen flach und viel zu schnell. Und genau diese schnellen Atemstöße können auf Dauer schaden. Zu viel eingeatmete Luft führt zu einem Ungleichgewicht von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut. Die Sauerstoffzufuhr ist erhöht, der Adrenalin-Spiegel steigt, der Körper stellt auf Kampf oder Fluchtmodus um, aber am Schreibtisch oder im Alltag allgemein wird nicht mehr so gekämpft wie unsere archaischen Vorfahren es gewohnt waren. Der überschüssige Sauerstoff wird nicht verbraucht, durch die schnelle Atmung sinkt der Kohlendioxid-Wert im Blut und das wiederum verschlechtert die Sauerstoffversorgung der Zellen. Das Immunsystem wird geschwächt. Ein Teufelskreis, wenn man so will.


Bewusstes Atmen zur Beruhigung des Körpers


Aber es liegt an Ihnen, Abhilfe zu schaffen und Ihrem Körper Erleichterung zu verschaffen. Weniger atmen, aber dafür auf die richtige Weise. Das Einzige, was Sie dazu benötigen, ist Bewusstheit. Erinnern Sie sich selbst im Laufe des Tages immer wieder daran, dass Sie von nun an ruhiger und vor allem weniger, aber dafür tiefer atmen werden. Doch weniger atmen muss man, wie alles andere auch, immer wieder üben. Oder vielmehr -  wieder lernen.

 

Hier eine Übung für das langsame Atmen:

  • Setzen Sie sich aufrecht hin, legen Sie Ihre Hände auf die Oberschenkel und schließen Sie die Augen. Atmen Sie ruhig durch die Nase ein, wölben Sie den Bauch weit nach vorne und zählen bis Vier.
  • Dann halten Sie den Atem an und zählen bis Vier.
  • Atmen Sie so wie es Ihr Körper braucht, entweder durch die Nase oder den Mund aus und zählen bis Vier.
  • Dann halten Sie den Atem an und zählen bis Vier. Wiederholen Sie die Übung, wenn möglich vier Mal.

Versuchen Sie Veränderungen festzustellen. Fragen Sie sich, wie fühle ich mich jetzt? Ruhiger? Gelassener? Oder haben Sie keine Veränderung registriert? Alles, was Sie wahrnehmen ist gleich gut. Wenn Sie nicht daran gewöhnt sind, Ihre Atmung zu kontrollieren, überfordern Sie sich nicht. Fangen Sie langsam an. Stressreduktion beginn mit bewusster Atmung. Diese Übung können Sie mehrmals an Tag wiederholen und ist ganz leicht in Ihren Tagesablauf einzubauen.


Dankbarkeit für den Körper


Das langsame Atmen ist auch eine gute Vorstufe für eine kurze Meditation, die Ihren Körper nicht nur entspannt, sondern auch für Regeneration und neue Energie sorgt. Alles, was Sie dafür brauchen sind einige Minuten und das wenn möglich täglich zur gleichen Zeit. Wenn Sie es nicht täglich schaffen, dann so oft wie möglich. Ihr Körper gewöhnt sich daran und schaltet von sich aus schneller in den Entspannungsmodus.

 

Hier eine kurze Übung zur Entspannung Ihres Körpers:

  • Setzen Sie sich entweder aufrecht hin oder legen Sie sich flach auf den Boden. Beides ist gleich gut.
  • Schließen Sie die Augen und beginnen Sie mit der langsamen Atmung.
  • Jetzt richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Füße und schenken Sie Ihnen drei achtsame Atemzüge.
  • Gehen Sie dann hoch zu Ihren Unterschenkeln zu schenken Ihnen drei achtsame Atemzüge.
  • Dann gehen Sie weiter zu Ihren Knien, Oberschenkeln, Becken, Rücken, Bauch, Schultern, Armen, Händen, Hals, Nacken, Hinterkopf und Gesicht.
  • Abschließend atmen Sie dreimal in Ihren gesamten Körper.
  • Öffnen Sie die Augen, recken und strecken sich.

Wie fühlen Sie sich jetzt? Hat sich etwas geändert? Haben Sie Bereiche in Ihrem Körper festgestellt, die verspannt sind oder sogar schmerzen? Haben Sie vielleicht sogar Entspannung fühlen können? Wie gesagt, wenn Sie es schaffen, diese Meditation regelmäßig zu wiederholen, wird es Ihnen Ihr Körper danken. Sie entwickeln innere Ruhe, die Sie im Alltag begleiten wird und Ihr Körper wird nicht mehr so schnell in den Stressmodus umschalten.


Lassen Sie Ihre Gedanken ruhen - und Ihren Geist sprechen


Ein weiterer Stressfaktor, der ungesunde Auswirkungen haben kann, ist das ach so berühmte Gedankenkarussell. Ständig sind unsere Gedanken beschäftigt, mit dem Job, Familie, Einkaufsliste, Planungen für das Wochenende, Vergleich mit anderen, den News, Spielen, Infos im Netz...die Liste ist endlos. Aber gerade dieses zu viel von Allem führt zu Hektik und Stress und kann zu chronischen Kopfschmerzen, Probleme im Herz-Kreislauf-System oder im Magen-Darm-Trakt führen.

Mit dieser einfachen Übung befreien Sie sich aus dem Gedankenkarussell:

  • Beginnen Sie wie oben beschrieben mit der langsamen Atmung.
  • Lassen Sie nun Ihre Atmung in ihrem eigenen Rhythmus kommen und gehen und konzentrieren Sie sich auf Ihre Gedanken. Was schwirrt Ihnen gerade durch den Kopf, Job? Abendessen? Streit mit jemanden? Schalten Sie nun um auf Ihren Inneren Beobachter und nehmen Sie einfach wahr, was Sie denken. So nehmen Sie bewusst Abstand.
  • Lassen Sie weiter den Atem fließen und schauen Sie sich Ihre Gedanken an. Nun lassen Sie sie los. Atmen und loslassen...atmen und loslassen...
  • So werden Sie immer ruhiger und öffnen sich für die Ruhe, den Augenblick und das was sich hinter Ihren Alltagsgedanken befindet - Intuition, neue Ideen und noch mehr Ruhe. Genießen Sie das Jetzt, den Moment, das reine Sein, die Stille.

Wenn Sie sich an Ihre Auszeiten gewöhnt haben, können Sie alle drei Übungen miteinander kombinieren. Sie werden feststellen, dass nicht nur Ihr Körper und Ihr Geist davon profitieren, sondern auch Ihre Umwelt. Wenn Sie selbst nicht mehr so schnell in Stress geraten und in der Lage sind, ruhig zu bleiben und besonnen zu handeln, strahlen Sie das auch aus und persönliche Herausforderungen wie Ängste und Konflikte werden immer weniger.

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