Personalvermittlungen - Ja oder Nein?

Während eines Job Coachings taucht früher oder später immer auch die Frage nach Personalvermittlungen auf. Oft wird mir dann gesagt: "Nein! Da habe ich mich nicht beworben. Die Stelle ist durch eine Personalvermittlung ausgeschrieben worden."

Personaldienstleister haben immer noch gegen einen schlechten Ruf zu kämpfen. Warum eigentlich? 

Sicherlich, schwarze Schafe gibt es überall. Aber auch hier gelten arbeitsvertragliche und gesetzliche Arbeitnehmerrechte, Tarifverträge sowie einheitlicher Kündigungsschutz. Alles geregelt durch die rechtliche Grundlage des deutschen Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG).

Wenn Sie heutzutage im Bewerbungsprozess die Personaldienstleister außen vor lassen, verbauen Sie sich selbst gute Chancen. Und wer will das schon? 

Viele Firmen schalten heute Personaldienstleister ein, wenn es darum geht, eine neue Stelle langfristig zu besetzen oder schnellen Ersatz, beispielsweise im Krankheitsfall, zu finden. Bei hunderten oder gar tausenden von Bewerbungen auf eine Stellenanzeige sind viele Firmen schon lange überfordert und haben die Personalsuche an Profis abgegeben. Sie können ebenfalls aktiv, vielmehr initiativ, mit Recruitern, Head-Huntern und Arbeitsvermittlern in Kontakt treten.

Nehmen Sie einen Perspektiv-Wechsel vor und lassen Sie sich durch Personaldienstleister an geeignete Unternehmen weiter vermitteln! Aber dabei agieren Sie ganz gezielt:

• Suchen Sie sich etwa 10 Personaldienstleister in Ihrer Nähe heraus. Achten Sie dabei auf Ihr jeweiliges Fachgebiet. Viele Dienstleister haben sich auf die verschiedenen Branchen spezialisiert.

• Rufen Sie zunächst an und fragen Sie, ob Sie Ihre Unterlagen initiativ senden dürfen. Kaum jemand wird "nein" sagen. Gutes Personal wird immer gesucht.
• Werden Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen, auch wenn es um keine konkrete Stelle geht, nutzen Sie die Chance für sich: ein besseres praktisches Training gibt es nicht. 

• Werden Sie für eine zeitlich begrenzten Arbeitsplatz eingeladen, nehmen Sie das Vorstellungsgespräch wahr und hören Sie sich an, wie lange Ihr Einsatz dauern soll, danach entscheiden Sie. Auch wenn es nur ein halbes Jahr oder noch weniger sein sollte, Sie sind angestellt und können sich weiter bewerben. Wenn Sie sich aus einem Angestelltenverhältnis bewerben, gilt natürlich das Gleiche.

• Werden Sie für eine konkrete Stelle eingeladen, herzlichen Glückwunsch!

Zu guter Letzt noch einmal zur Verdeutlichung: Unter Arbeitsvermittlung versteht man ganz allgemein die Vermittlung einer Arbeitsstelle durch einen Personaldienstleister, Recruiting-Unternehmen oder Head-Hunter. Der Job kann befristet oder unbefristet sein, das liegt ganz in der Hand des Unternehmens. Der Arbeitsvertrag wird ganz normal mit dem Unternehmen abgeschlossen.

Arbeitnehmerüberlassung bedeutet hingegen Zeitarbeit oder Leiharbeit. Sie stellen sich für einen ausgeschriebenen Arbeitsplatz zunächst bei einem Personaldienstleister vor und werden durch diesen der Firma als Kandidat vorgeschlagen. Ist das Unternehmen interessiert, kommt es zum zweiten Bewerbungsgespräch in diesem Unternehmen mit den Personalverantwortlichen. Erhalten Sie eine Zusage, schließen Sie einen Arbeitsvertrag mit dem Personaldienstleister, der Sie dann an dieses Unternehmen "verleiht".

Auf diese Weise haben Sie die Chance, in das Unternehmen hineinzuschnuppern und mit einem unbefristeten Vertrag übernommen zu werden.

Abschließend möchte ich noch einmal wiederholen: Da sehr viele Stellen überhaupt nicht mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt ausgeschrieben werden, sondern direkt über die Personaldienstleister laufen, haben Sie größere Chancen auf einen Job, wenn Sie auch die Personalunternehmen in Ihren Bewerbungsprozess einbeziehen und sich initiativ vorstellen.

Personalvermittlungen erhalten von mir definitiv ein Ja. Wenn Sie noch weitere Fragen haben oder Unterstützung benötigen, freue ich mich über eine Nachricht von Ihnen. Tel. 0221 16999216 und 0151 17940187 oder schreiben Sie mir unter Kontakt.