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Das innere Kind in der Weihnachtszeit

Weihnachtszeit - Zeit der Besinnung, ruhige Abende mit der Familie, Spaziergänge im Schnee...leider sieht die Realität doch meistens anders aus. Wir hetzen durch den Alltag, suchen nach den perfekten Geschenken, Einladungen und Weihnachtsfeiern müssen absolviert werden, der Jahresabschluss steht bevor und dann endlich ist es soweit - Weihnachten, der heilige Abend ist da. Wir verbringen die Festtage in der Regel mit den Kindern, die Eltern kommen vielleicht zu Besuch und alte, ungeklärte Themen kommen wieder hoch.

Was hat das alles mit dem inneren Kind zu tun? Weihnachten ist und war immer ein Fest das die Kindheit sehr stark geprägt hat. Die meisten haben lebhafte Erinnerungen an die Weihnachtstage ihrer Kindheit. Darum ist es auch eine gute Gelegenheit, die Arbeit mit dem inneren Kind entweder zu intensivieren, wieder aufzunehmen oder jetzt damit anzufangen. 

Negative Erinnerungen

Die Arbeit mit Ihrem inneren Kind hilft Ihnen, alte Wunden zu heilen und zu verabschieden. Der erste Schritt, ungelöste negative Erfahrungen zu heilen, ist das Erkennen und Bewusstmachen der Gefühle, die Sie damals hatten. Nehmen Sie sich Zeit für sich, vielleicht einen ruhigen Nachmittag. Schauen Sie sich alte Fotos an oder eventuell haben Sie noch ein Stofftier aus der Kindheit. Kuscheln Sie damit wie früher. Dann gestehen Sie sich ein, dass Sie enttäuscht waren, weil sie die Puppe, das Spielzeug, dass Sie sich gewünscht hatten, nicht bekommen haben. Dass Sie völlig verängstigt waren, weil die Eltern mal wieder gestritten haben oder das die Schwester, der Bruder bevorzugt behandelt wurden. 

Ja, all diese negativen Gefühle haben Ihre Berechtigung und müssen anerkannt werden. Holen Sie sie hoch und fühlen Sie ganz bewusst hinein. Es dürfen auch Tränen fließen, denn so lösen sich negative Emotionen auf. Visualisieren Sie die Szene so genau und farbig wie möglich. Sehen sie sich verängstigt, weil die Eltern streiten? Oder waren Sie selbst der Anlass? Haben Sie wieder mal etwas falsch gemacht? Dann gehen Sie als Erwachsener in die Szene. 

Nehmen Sie Ihr früheres kleines Kind in den Arm und sagen Sie ihm, dass dies alles lange vorbei ist. Dass Sie ihr inneres Kind lieben und immer für es da sein werden. Dass Sie daraus gelernt haben und dass Sie es von nun an immer beschützen werden. Wenn es gut funktioniert, könnten jetzt noch mehr Tränen fließen, aber das brauchen Sie beiden dann einfach. Es befreit und gleichzeitig integrieren Sie damit abgespaltene oder unterdrückte Anteile in Ihre Persönlichkeit. Sie fühlen sich vollständiger und gelassener. Wiederholen Sie diese Übung so oft Sie wollen, wenn Sie das Gefühl haben, einmal sei nicht ausreichend.

Positive Erinnerungen

Wenn Sie sagen, Sie haben glücklicherweise nur schöne Erinnerungen an die Weihnachtszeit der Kindheit, dann ist es natürlich umso besser. Es ist selbstverständlich leichter, sich durch positive Gedanken mit seinem inneren Kind zu verbinden. Wenn Sie also demnächst beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt sind oder Weihnachtsgeschenke suchen, versuchen Sie die Angebote und Stände mit den Augen eines Kindes zu sehen. Stellen Sie sich vor, Sie wären wieder fünf, zehn oder zwölf Jahre alt. Was hat Ihnen am besten gefallen? Welches Spielzeug brachte Ihre Kinderaugen zum Leuchten?

Und wozu soll das jetzt gut sein? Das könnten Sie als nächstes fragen. Sich wieder mit dem inneren Kind zu verbinden, stärkt Sie in Ihrer Gesamtpersönlichkeit. Unterdrückte Gefühle, ob positiv oder negativ, werden so wieder in das  Bewusstsein geholt und können, falls negativ, leichter bearbeitet und verabschiedet werden, falls positiv, mehr Leichtigkeit und Lebensfreude in ihr Leben bringen und somit zu innerem Frieden führen. Das innere Kind ist ein Teil von uns. Es bleibt uns ein Leben lang erhalten. Darum ist es unsere Aufgabe, diesen verspielten, fröhlichen Teil unserer Persönlichkeit nicht zu vernachlässigen, sondern bewusst zu stärken.

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