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Das innere Kind und das Höhere Selbst

Vielleicht fragen Sie jetzt: Was hat die Arbeit mit dem inneren Kind mit dem Höheren Selbst, Transzendenz, Glauben oder Spiritualität zu tun? Nun, es ist ganz einfach. In der Psychosynthese, Grundlage meiner Arbeit, kann der Glaube an ein Höheres Selbst in ein Coaching hinzugenommen werden. Immerhin sind laut WIN-Gallup nur etwa 7 Prozent der Weltbevölkerung Atheisten, alle anderen glauben an etwas. Wenn Sie auch dazu gehören, warum sollten Sie also in der Arbeit mit dem inneren Kind auf diese Art der Unterstützung verzichten? Der Pfad dorthin lautet: Persönlichkeit (innerer Erwachsener) - Teilpersönlichkeit  (inneres Kind) - Höheres Selbst. 

Wenn Sie also mit einem Anliegen zu mir kommen und mit dem inneren Kind arbeiten möchten, dann werde ich Sie nicht nur mit Ihrem inneren Kind, sondern auch mit ihrem inneren Erwachsenen bekannt machen. Diese Unterscheidung ist wichtig, da Sie so herausfinden können, wann Sie als Kind, wann als Erwachsener agieren. Darüber hinaus können Sie auch Zugang zu ihrem Höheren Selbst erhalten, wenn Sie Kind und Erwachsenen in Einklang bringen und ihrem Leben einen tieferen Sinn geben und leichter inneren Frieden finden. Wir haben es also mit drei Aspekten zu tun: Kindliches Selbst, Erwachsenes Selbst und Höheres Selbst. Im Folgenden werde ich diese genauer erläutern.


Das Kindliche Selbst


Das Kindliche Selbst ist der rechten Gehirnhälfte zuzuordnen. Es erlebt die Welt unmittelbar, über die ganzheitliche Wahrnehmung. Gefühle, Empfindungen, Intuition, Bilder sind Funktionen des Kindliches Selbst, des inneren Kindes. Es ist begeisterungsfähig, die Quelle unseres Potentials, unserer Lebendigkeit. Es ist Träger unsere Fähigkeiten zur tiefen emotionalen und spirituellen Verbindung zu uns selbst und anderen. Es weiß, was das Beste für uns ist, was angenehme Gefühle, oder unangenehme Gefühle in uns hervorruft. Es weiß, was uns glücklich oder unglücklich macht. Es hat Mitgefühl und kann die Gefühle anderer nachempfinden. Der liebevolle Erwachsene muss dem inneren Kind helfen, zu erkennen, wann das Bedürfnis zu helfen ein Akt der Liebe ist und wann es zur Bevormundung wird. Im inneren Kind liegt unser Wissen von der grundsätzlichen Gleichheit aller Menschen und der inneren Verbindung aller Lebewesen. Es ist im ganzheitlichen, nichtlinearen Sinne weise und wissend, es vermag aus einer Gesamtheit vieler und gleichzeitiger Erfahrungen und Eindrücke Schlüsse zu ziehen. Es drückt sich aus über den Körper und über körperliche Symptome. Auch Träume und Visionen gehören in das Repertoire des Kindlichen Selbst. Das von C. G. Jung beschriebene persönliche und kollektive Unbewusste und das "Kind"-Schema der Transaktionsanalyse gehören ebenfalls dazu. Die klassische Psychoanalyse, angefangen von Freud über Adler und eben auch Assagioli entwickelte sich aus den Bemühungen, die Sprache des Kindlichen Selbst zu verstehen. Die Arbeit mit dem inneren Kind und das Auflösen unbewusster Glaubenssätze und Verhaltensweisen ist so wichtig, um unterdrückte Persönlichkeitsanteile wieder hervorzuholen und zu leben. 


Das Erwachsene Selbst


Das Erwachsene Selbst ist der linke Hirnhälfte zugeordnet. Hier befindet sich die bewusste, verbale, analytische Wahrnehmung. Das Erwachsene Selbst teilt sich mit durch Worte, abstrakte Begriffe und Zahlen. Es ordnet die Eindrücke des Kindlichen Selbst, gibt ihnen Namen und ordnet sie Systemen zu und wird der männlichen Seite in uns zugeordnet. Es kann mit dem Begriff des "Ego" sowohl in der Freudschen, als auch in der Jungschen Psychologie verglichen werden. Das Ego ist es auch, dass uns so viele Schwierigkeiten machen kann, wenn aus Angst oder Selbstüberschätzung andere respektlos behandelt, bevormundet oder ignoriert werden, nur um die eigenen Wünsche und Bedürfnisse durchzusetzen. In unserer vom Wettbewerb geprägten Ellenbogengesellschaft ist das ja keine Seltenheit und sicherlich haben Sie auch schon Ihre Erfahrungen damit gemacht. Das Ego hat andererseits auch gute Seiten, denn es hat sich aus archaischen Zeiten gebildet und hilft uns bis heute, zu überleben. Werden Ängste und Probleme bearbeitet und gelöst, ist es ein Leichtes, das Ego im Zaun zu halten und gelassen, einfach reif und erwachsen auf die Anforderungen des Lebens zu reagieren. 

Das Erwachsene Selbst hilft auch dem Kindlichen Selbst, seinen Platz im Leben zu finden. Sind Erwachsenes und Kindliches Selbst im Einklang und Harmonie, ist es ein Leichtes, sich dem Höheren Selbst zu öffnen.


Das Höhere Selbst


Das Höhere Selbst ist das Göttliche in uns, der Allgeist, die Urquelle von allem oder welchen Begriff Sie auch verwenden möchten. Dieser Geist, der nicht zu verwechseln ist mit dem katholischen Geist, existiert jenseits von Zeit und Raum. Er hat alles erschaffen und alles, auch die Menschen, ist von ihm durchdrungen. Diese ursprüngliche Wesenheit ist tiefste Weisheit und tiefstes Mitempfinden und ist auch jenseits von Begriffen wie männlich oder weiblich, sondern beinhaltet beides. Wer sich mit den Lehren der Chakren, den sieben feinstofflichen  Energiezentren des Körpers beschäftigt, weiß, das sich die männliche und weibliche Seite im sechsten, im Stirnchakra, zwischen den Augenbrauen vereinen und sich somit dem höchsten, dem Scheitelschakra und somit dem Höheren Selbst öffnen. Im esoterischen Judentum heißt das Göttliche Selbst Neshama und bedeutet hören oder lauschen. Neshamah ist "Sie, die Lauschende", die Seele, die uns inspiriert und leitet. 

Wir erhalten Zugang zum Höheren Selbst, wenn linke und rechte Gehirnhälfte im Einklang, also offen zueinander sind. Dabei ist es die rechte Gehirnhälfte, die den Eingang zum Höheren, zum göttlichen Selbst bildet. Das Kindliche Selbst, also das innere Kind, jedoch nicht der innere Erwachsene ist mit dem Höheren Selbst verbunden. Nicht das bewusste mit seinen abstrakten Begriffen, sondern das unbewusste, ganzheitliche Kindliche Selbst tritt mit den Höheren Ebenen in Beziehung.

Aus diesem Grund wurden, seitdem die Menschheit das Höhere Selbst in sich entdeckt hat, mit Musik, Tanz, Kunst, Poesie, Geschichten und aktiven Ritualen das Göttliche verehrt. Bis heute existieren im Schamanismus ebenso wie in allen Weltreligionen,  Rituale, wiederkehrende Gebete, Musik und Gesang, die uns mit dem Höheren, dem Göttlichen Selbst verbindet. Auch aus diesem Grund ist es von größter Bedeutung, das innere Kind zu verstehen, alte negative Strukturen und Glaubenssätze aufzulösen und somit einen leichteren Zugang zu den höheren Schwingungen zu erhalten. wenn wir uns vom gesunden, lebhaften und immer für das Lernen offene innere Kind führen lassen, öffnen wir uns ganz selbstverständlich dem Höheren Selbst.

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