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Haben Sie Kontakt zu Ihrem inneren Kind?

Wenn ich in den Sitzungen meine Klienten frage, ob sie sich vorstellen können, mit ihrem inneren Kind zu arbeiten, dann lauten die ersten Fragen meistens: "Wie nehme ich denn mit meinem inneren Kind Kontakt auf? Wie erkenne ich, wann ich Kind, wann ich Erwachsener bin?"

Mittlerweile sind etliche Bücher zum Thema inneres Kind geschrieben worden und jeder Autor empfiehlt einen anderen Weg der Kommunikation. Einige habe ich auch auf meiner Literaturliste vorgestellt. Hier möchte ich Ihnen nun einige einfache und wirkungsvolle Methoden vorstellen, die ich unter anderem auch in meinen Sitzungen anwende. Ziel meiner Arbeit ist es, zu erkennen, wann Sie als Kind, wann Sie als Erwachsener denken, sprechen und handeln und vor allem: welche Persönlichkeitsanteile Sie in sich unterdrücken. Denn hier versteckt sich großes, ungenutztes Potential, das gelebt werden will. So können Sie Ihre momentanen Probleme leichter lösen und entwickeln sich zu einer vollständigen Persönlichkeit.   


1. Gehen Sie zurück in Ihre Kindheit


Wenn Sie sich mit ihrem inneren Kind verbinden wollen, müssen Sie als erstes zurück gehen in Ihre Kindheit. Haben Sie noch Bilder von früher? Schauen Sie sie genau an. Wie haben Sie sich gefühlt zu dieser Zeit? Waren Sie ein glückliches, offenes Kind? Oder waren Sie eher schüchtern, zurückhaltend? Liebten Sie es draußen im Freien mit Freunden zu spielen oder haben Sie gemalt, gebastelt, Brettspiele gespielt? Haben Sie noch Stofftiere, Autos oder Puppen aus Ihrer Kindheit? Schauen Sie sich auch diese Sachen genau an und versuchen Sie sich an damals zu erinnern. So kommen Sie sich selbst ein ganzes Stück näher, Sie werden sich selbst und Ihrer positiven und negativen Gefühle aus der Kindheit bewusst. 


2. Werden Sie sich Ihrer Gefühle bewusst


Das innere Kind teilt sich bis heute in erster Linie durch Gefühle mit. Sie kennen sicherlich folgenden Aussprüche: "Mir sitzt die Angst im Nacken." Wenn man verliebt ist, hat man "Schmetterlinge im Bauch" oder vor Aufregung ist der Hals "wie zugeschnürt".  

Während der Kindheit kommt es oftmals zu negativen Erfahrungen, und ich will überhaupt nicht von extremen Situationen sprechen, aber je nachdem wie sensibel Sie sind, reichen schon regelmäßig wiederkehrende Erlebnisse wie Missbilligung, Vertrauensbruch oder nicht ernst genommen zu werden. Dann lernt das Kind, seine Gefühle zu unterdrücken, um trotzdem geliebt zu werden. 

Werden Sie sich Ihrer Gefühle bewusst, aktivieren Sie Ihren inneren, erwachsenen Beobachter, und erlauben Sie so Ihrem inneren Kind, zu fühlen, was es gerade fühlt. Das bedeutet nicht, wenn Sie wütend sind, wie ein Kind anzufangen zu schreien und zu toben. Aber Sie können Ihre Empfindung zuordnen und dann wie ein Erwachsener darauf reagieren. So stehen Sie für sich und Ihr inneres Kind ein und es kann sich schneller wieder beruhigen.

Fertigen Sie eine Liste aller positiven und negativen Gefühle an und fragen Sie sich, an welcher Stelle Ihres Körpers Sie welche am stärksten fühlen. Fragen Sie sich auch, welche Gefühle Sie unterdrücken und aus welchem Grund das sein könnte.


3. Lösen Sie sich von Ihren negativen Glaubenssätzen


Der nächste, wichtige Schritt, Ihrem inneren Kind nahe zu kommen, ist sich zu erinnern, mit welchen negativen Glaubenssätzen Sie aufgewachsen sind. Diese können Sie unbewusst bis heute begleiten und Ihr Verhalten beeinflussen. Dazu können auch Sprichwörter wie: "Reden ist Silber, schweigen ist Gold." "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen." "Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach." und so weiter und so fort.

Ihre autoritären Glaubenssätze aus der Kindheit könnten sein:

  • "Ich sollte mich schämen, ich bin schlecht!"
  • "Ich zähle nicht."
  • "Ich werde nie gut genug sein."
  • "Ich kann das, was ich will, doch nicht bekommen. Darum lasse ich es einfach."

Glaubenssätze des inneren Widerstandes:

  • "Ich muss das nicht machen."
  • "Ich kann das nicht."
  • "Niemand kann mich dazu zwingen."

Nachlässige Glaubenssätze:

  • "Wenn ich lange genug warte, wird es ein anderer für mich erledigen."
  • "Ich habe eine Belohnung verdient, ich gönne mir ein Stück Kuchen."
  • "Es ist ja doch alles egal."

Diese oder ähnliche Glaubenssätze haben Sie entwickelt, weil Sie in der Kindheit von Ihren Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen immer wieder Sätze gehört haben wie: "Das schaffst du eh nicht...warte, bis Papa nach Hause kommt...Schau mal, wie der/die das macht...was glaubst du eigentlich wer du bist..."

Wichtig ist nun, Ihren Kernglaubenssatz zu finden. Wenn Sie heute wieder in eine ähnlichen Situation kommen, achten Sie auf Ihre Gefühle. Meldet sich Ihr inneres Kind? Fühlen Sie sich wie damals, als kleines Kind? Das sind Sie jetzt nicht mehr. Sie dürfen erwachsen reagieren. Schütteln Sie diese negativen Gefühle ab, sagen Sie Ihrem inneren Kind, dass Sie von nun an für es da sind.

Überlegen Sie sich Affirmationen, die Sie sich in diesen Situationen sagen. So verschwinden nach und nach die negativen Gefühle, Sie lernen, wann Sie Erwachsener und wann Sie Kind sind. Somit erkennen Sie zusammen mit Ihrem inneren Kind, welche Bedürfnisse Sie haben, was Ihnen wichtig ist im Leben und auf welchen Gebieten Sie sich nun frei entfalten und entwickeln können.

 

Wenn Sie darüber hinaus mehr erfahren und mit Ihrem inneren Kind arbeiten möchten, vereinbaren Sie einen Termin unter Kontakt oder rufen Sie mich an, Tel. 0151 17940187 oder 0221 16999216 Ich freue mich auf Sie.

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