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Fallstricke im Vorstellungsgespräch

Sie sind zurzeit auf Jobsuche, haben Bewerbungen verschickt und Sie werden zum Gespräch eingeladen. Die Freude ist sicherlich groß, doch sollten Sie sich gut darauf vorbereiten, damit Sie auf überraschende Fragen souverän antworten können. 

"Erzählen Sie mal etwas über sich."

Nach dem einleitenden Small Talk über das Wetter oder die Anfahrt hat man Ihnen sicherlich ein Getränk angeboten, dass Sie natürlich gern angenommen haben, kommt jetzt die erste Frage auf Sie zu: "Erzählen Sie mal..." Mit dieser im Grunde harmlosen Frage, die Sie allerdings konzentriert aber dennoch gelassen beantworten sollten, können Sie Ihr oder Ihre Gegenüber schon direkt für sich einnehmen. 

Natürlich haben Sie alle Stationen Ihres Lebenslaufs im Kopf, doch Sie sollten sie nicht einfach herunterbeten, sondern immer darauf achten, dass Sie insbesondere diejenigen Stellen,  Praktika, Erfahrungen im Ausland oder während des Studiums hervorheben, die besonders gut zur ausgeschriebenen Position passen.

Lücken im Lebenslauf

Eine der typischen Fangfrage ist die nach eventuellen Lücken im Lebenslauf. Wenn Sie schon länger in der Arbeitswelt unterwegs sind, dann wird die eine oder andere Lücke sicherlich vorkommen. Aber auch wenn Sie nach dem Studium nicht direkt einen Job gefunden haben, könnten die Personalverantwortlichen etwas genauer fragen. Lassen Sie sich jedoch nicht in die Irre führen oder verunsichern sondern bleiben Sie bei der Wahrheit.

Sie dürfen ruhig zugeben, dass Sie sich Zeit gelassen haben und erst mal nur gejobbt haben oder ausgedehnter Urlaub gemacht haben. Auch wenn Ihre Bewerbungsphase länger gedauert hat, verschleiern Sie das bitte nicht. Es ist wie es ist und jetzt wollen Sie Ihr Bestes geben. Die Möglichkeit, sich nach einer Notlüge, sei sie auch noch so klein, zu verhaspeln, ist immer gegeben. Darum ist es immer besser, zu sich und seinem Leben zu stehen. 

Die allseits beliebte Frage nach Schwächen

Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Die guten Seiten hervorzuheben ist natürlich relativ einfach. In der Regel reicht es auch, wenn Sie drei Stärken und zwei Schwächen nennen. Wenn das Vorstellungsgespräch in einer positiven, lockeren und angenehmen Atmosphäre führen, können Sie natürlich sagen, Ihre einzige Schwäche sei Schokolade. Aber ansonsten sollten Sie höchstens zwei so genannte positive Schwächen nennen, wie zum Beispiel:

  • Kreativ - das führt leider manchmal dazu, dass Sie zuviel auf einmal anfangen oder auf Ihrem Schreibtisch kreatives Chaos herrscht.
  • Ungeduldig - Sie möchten alles am Liebsten sofort und perfekt umsetzen. Darum neigen Sie dazu, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, anstatt zu delegieren.
  • Detailverliebt - Sie möchten, dass alles bis ins Kleinste durchdacht ist und auch funktioniert. Darum kann es sein, dass Sie sich manchmal verzetteln.

Bitte sagen Sie nichts über Ihren Perfektionismus. Das sagt jeder zweite, wenn nicht noch mehr Bewerber. Es ist ja wirklich schön, wenn man seinen Job so perfekt wie möglich machen möchte, aber seien Sie auch hier etwas kreativer. Man möchte Sie ja schließlich kennen lernen und Sie wollen sich von der Menge abheben.

Auf diese Fragen müssen Sie nicht antworten

Nachdem Sie nun über Ihre berufliche Laufbahn, Ihre Ziele und Vorstellungen ausführlich gesprochen haben, kann es sein, dass Sie am Ende des Gesprächs über Persönliches befragt werden. Doch Sie müssen sich nicht völlig offenbaren. Ihre Privatsphäre ist sogar per Gesetz geschützt. Unzulässig sind Fragen zu:

  • einer Schwangerschaft
  • Krankheiten
  • Privaten Plänen hinsichtlich Heirat, Familienplanung oder Hobbies
  • gewerkschaftlichem Engagement
  • politischer Meinung oder Mitgliedschaft
  • Vermögensverhältnissen oder Schulden

Natürlich können Sie ausführlich über Ihre Hobbies oder Ihren Lieblingssport sprechen. Vielleicht haben Sie sie ohnehin im Lebenslauf angegeben und es werden Gemeinsamkeiten mit dem Gegenüber festgestellt. Das wäre dann der Idealfall. Doch in allen anderen Punkten wie beispielsweise Schwangerschaft müssen Sie keine Auskunft erteilen und dürfen sogar lügen. Schließlich hat niemand das Recht, danach zu fragen und in der Regel kommt das auch nicht vor. Dennoch sollten Sie wissen, was auf Sie zukommen kann.

Natürlich sind dies nicht alle Fallstricke, die Sie erwarten können, aber wenn Sie sich in diesen Punkten genau vorbereiten, kann Ihnen nicht mehr viel passieren. Sollten Sie jedoch das Gefühl haben, dass die Fragen, die man Ihnen stellt, gezielt auf die negative Seite führen, dann sollten Sie sich fragen, ob Sie in diesem Unternehmen wirklich arbeiten möchten. Wenn man wirklich an guten Mitarbeitern interessiert ist, dann wird das Gespräch konstruktiv und positiv verlaufen. 

Für weitere Informationen und eine intensive Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch können Sie mich gern kontaktieren.

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